Wir möchten Ihnen mit Hilfe der Kunsthistorikerin Dr. Beatrice Trost vom Kunstmuseum Bayreuth 24 Highlights vorstellen, die Sie an unseren Strecken finden können.
Um Ihnen einen möglichst vielfältigen Eindruck zu geben, ist die Auswahl bewusst eine bunte Mischung aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen.
Viel Spaß beim Entdecken!
Johann Gabriel Räntz, 1755
Strecke 1, 3, 5, 7, 8, 9 und 12 - Maximilianstraße
Der historisch jüngste der drei Marktbrunnen zeigt die Sandsteinfigur des antiken Meeresgottes mit Dreizack und Delphin auf vierseitigem Brunnenpfeiler.
Carl Fredrik Reuterswärd, 2011
Strecke 1, 5, 9 und 12 - Maximilianstraße
Auf hohem Granitsockel formen signalrot gefasste Stahlbänder die Umrisse einer Pistole, deren Lauf gestaucht und zurückgebogen ist. Aus der Waffe wird damit ein Zeichen gegen Gewalt.
Elias Räntz, 1708
Strecke 1, 5, 9 und 12 - Maximilianstraße
Fama, die Göttin des Ruhmes, ist in Bayreuth eine androgyne Figur mit großen Flügeln. Sie bläst in eine Tuba und hält einen Schild mit dem Bayreuther Stadtwappen.
Brigitte Hadlich, 2005
Strecke 1 und 5 - Sternplatz
Der Bogen aus vergoldetem Edelstahl dient als
modernes Friedenssymbol. An der Fassade schwingt er von einer waagerechten Linie nach oben und rechts. Dort ist er radial begrenzt.
Inges Idee, 2013
Strecke 9 - Wahnfriedstraße
Zum 250. Geburtstag von Jean Paul erinnert die „geblähte“ Stahlrohrkonstruktion an dessen Erzählung von dem Luftschiffer Giannozzo, der aus neuer Perspektive die Welt beschrieb.
Gisela Kleinlein, 1998 / 1999
Strecke 1 - Universität Bayreuth, Audimax
Die dreiteilige Arbeit aus großer Kugel und spiegelnder Kreisscheibe im Foyer des Audimax sowie kleiner Kugel in geringer Entfernung, jedoch außen, simuliert Beweglichkeit und verblüfft unsere Sehgewohnheiten.
Stephan Balkenhol, 2001
Strecke 1 - Universität Bayreuth, Campus
Sechs Figuren aus gefasster Bronze, drei Männer und drei Frauen in bunter Alltagskleidung, vari- ieren in Gestik und ruhigem Standmotiv auf gleich hohen, jedoch untersch. geformten Postamenten.
Wilhelm Mundt, 2012
Strecke 1 - Universität Bayreuth, Nähe Sportinstitut
Anorganischer Müll ist von Polyester und glänzendem Aluminium ummantelt. Das Objekt erinnert an einen Findling – aus konsumorientierter Gegenwart. Verzerrt spiegelt er die Umgebung.
Ludwig Schwanthaler, 1841
Strecke 1, 3, 4, 8 und 9 - Jean-Paul-Platz
Der 1825 in Bayreuth verstorbene Dichter ist zeitgenössisch gekleidet, ohne Kopfbedeckung. Er hat eine Dichterfeder in der Hand. Aus Bronze, entstanden im Auftrag des bayer. Königs Ludwig I.
Bernar Venet, 2008
Strecke 2 und 9 - Park am Richard-Wagner-Festspielhaus
Fünf gleichlange Kreissegmente aus gerosteten Vierkantstahlrohren, versetzt verbunden, bilden einen fast geschlossenen Ring. Das Objekt wurde urspr. zum 1.000-jährigen Jubiläum des Bistums Bamberg aufgestellt.
Setsuzo Matsusaka, 1996
Strecke 2 - Park am Richard-Wagner-Festspielhaus
Die Bronzeplastik auf Granitsockel ist ein Geschenk des japanischen Künstlers aus Tokyo in Verehrung der Musik Richard Wagners. Sie erinnert an Hans Sachs und die Meistersinger von Nürnberg.
Roland Schön, 2000
Strecke 2 - Krankenhaus Hohe Warte
17 Bodenplatten aus weißem Marmor sowie 10 Spiegelglas-Scheiben konfrontieren den Besucher in Eingang und Foyer mit verfremdeten botanischen Begriffen in lateinisch und deutsch.
Friedrich Lommel, 1914
Strecke 5, 9 und 12 - Opernstraße
Mit Neptun und königlichem Wappen feiert der Brunnen die 100-jährige Zugehörigkeit Bayreuths zum Königreich Bayern. Das Material ist oberbayer. Kalkstein. Der Bildhauer lebte im Chiemgau.
HD Schrader, 2014
Strecke 5, 9 und 12 - Opernstraße
Signalrot lackiert hängt ein Kubus wie von Zauberhand eingefädelt in einer Esche. Der „cube“ bietet die Vorstellung eines Würfels, nur die Kanten beschreiben den Körper.
Horst Antes, 2004
Strecke 5, 9 und 12 - Mühlkanal Opernstraße
In Gehäusen auf hohen Sockeln sind Figuren und Dinge aus der Bilderwelt des Künstlers angeordnet, der von den Hopi-Indianern fasziniert war. Die urspr. Stahlarbeiten sind in Bronze gegossen.
Haubitz und Zoche, 2014
Strecke 9 und 12 - Opernstraße
Eine begehbare Bühne ist umfangen von einer hochrechteckigen Kulisse aus gelbem, transluzidem Gießharz mit eingefrästem Kronleuchter. Zwischen Markgräflichem Opernhaus und Festspielhaus.
Günter Rossow, 1968
Strecke 9 und 12 - Luitpoldplatz
Mit wagemutig durchbrochenen Oberflächen gestaltet Rossow eine mächtige Erdkugel vor dem Rathaus. An der Fassade antwortete ab 1970/72 ein Glockenspiel mit Sonne, Mond und Sternen.
Blasius Spreng, 1970 / 1972
Strecke 5, 7 und 8 - Schulstraße
Als Mond und Himmelskörper aus Bronze sind sie montiert auf blauem Mosaikgrund mit gelber Sonnenscheibe. Das Werk antwortete an der Rathausfassade auf Rossows Erdkugel. 1993 abgebaut, seit 2006 an neuem Ort.
Jürgen Brodwolf, 2001
Strecke 9 und 12 - Stadtkirche
Vier Figuren sind wie Mumien mit Binden umwickelt, suchen mühsam eine Balance. Ein Wesen ist mit dem Kopf zu Boden gegangen. Zeigen die Interaktionen in Bronze friedliches Miteinander?
Erika Maria Lankes, 2001
Strecke 9 - Stadtkirche
Das Bronzebildwerk ersetzt die ursprüngliche Gruppe aus farbig gefasstem Kunststoff, heute Herzoghöhe-Schule. Nur der Ort verbindet ein Paar, eine ältere Frau und ein gedrungenes Kind.
Friedrich Böhme, ca. 1955
Strecke 9 - St. Georgen Schule, Riedelsberger Weg
Böhme, einer der Gründer der „Freien Gruppe“, meißelt aus Sandstein in reduzierter Weise ein ruhig schreitendes Mädchen mit einer Kanne und schnäbelnder Taube auf ihrem angewinkelten Arm.
Herbert Dlouhy, 1983
Strecke 9 - Bürgerreuther Straße
Drei gerostete, über 4 m hohe Stahl-Stelen sind gruppiert. Sie muten archaisch an. Ihre geometrischen und vegetabilen Formen erinnern an die surreale Bildwelt von Max Ernst.
Rosalie, 1999
Strecke 9 - Bahnhofstraße
Überlebensgroße Figuren aus farbigem Kunststoff erklimmen die Fassade der IHK. „Flossis“ genannt, mit großen Extremitäten und Schwimmhäuten, stehen sie für Innovation und ein positives Image.
Alfred Hrdlicka, 1962
Strecke 9 - Brautgasse
Das mythologische Thema der Bestrafung des Satyrs wandelt der Bildhauer in ein Auflehnen gegen den Schmerz. Die Bronzeausformung der 1955 entstandenen Skulptur wurde 2001 vor dem Kunstmuseum aufgestellt.
2013 entstand die Publikation Bayreuth – Kunst im öffentlichen Raum des langjährigen Stadtheimatpflegers Franz Simon Meyer, die über 200 Kunstwerke im öffentlichen Raum Bayreuths zeigt.
Das Buch wurde vom Förderkreis Skulpturenmeile Bayreuth e. V. gefördert und ist in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bayreuth entstanden. Dort ist es auch erhältlich. Weitere Infos unter: